Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Die Brüder Ewald, Namenspatrone unserer Gemeinde St. Ewald

Martyrium der Gebrüder Ewaldi
Chorschrankenrelief. Alabaster, Johann Mauritz Gröninger unter Beteiligung von Wilhelm Gröninger 1702-06
Ehemals: Münster, St. Paulus Dom; heute Münster Domkammer.
Foto: Udo Grote, Xanten

Nach der Legende waren die Gebrüder Ewaldi, die nach ihrer Haarfarbe der schwarze und der weisse Ewald genannt wurden, angelsächsische Priester, die als Gefährte des hl. Willibrord von Irland nach Westfalen und an den Niederrhein zogen.
Von Xanten ausgehend missionierten sie vor allem im sächsischen Stammesgebiet, wo sie 695 vermutlich in der Nähe von Bocholt ermordet wurden. Die Szene spielt sich auf einer Anhöhe im spärlich bewachsenen Hügelgelände ab. Ein Fluß - der Rhein - durchzieht die Hintergrundlandschaft, an dessen Ufer sich mehrere Burgen und Siedlungen erheben.
Im Vordergrund nimmt das Martyrium seinen Lauf. Einer der Brüder, mit Kasel
und Manipel bekleidet, ist mit dynamischer Bewegung in die Knie gesunken, während drei bäuerlich - derbe Gestalten, die ihn umringt haben, mit spitzen Hacken zum Schlag ausholen. Mit der Rechten stützt sich der Heilige auf einen Stein ab, die Linke versucht verzweifelt einen der Streiche abzuweheren. Doch wird der nahende Tod in der momentan erfassten Handlung bereits spürbar. Das vom Glaubenseifer beseelte Antlitz des Märtyrers ist flehentlich schreiend himmelwärts gerichtet.
Kontrastvoll zu der in Frontal- und Dreiviertelansicht gegebenen Gestalt des Bruders kniet der zweite Ewald in ruhiger Haltung mit dem Rücken zum Betrachter. Still und duldend erwartet der Knieende so den Hieb des Henkers.

Quelle: Zwei Jahrtausend Geschichte der Kirche am Niederrhein Heinrich Janssen / Udo Grote