Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Alternative zur großen Gemeindefusion im Norden

Die bisherigen Planungen des Bistums Münster für die fünf Pfarrgemeinden im Norden sind verworfen. Ursprünglich sollten die Gemeinden bis 2015 fusioniert haben. „Das wäre das Ende der Seelsorgeeinheit gewesen“, erläuterten die Vertreter des Bistums.

Jetzt hat die Bistumsleitung eine Alternative entwickelt. Generalvikar Norbert Kleyboldt, Domkapitular und Personalchef Hans-Bernd Köppen sowie Wilfried Renk vom Bischöflichen Generalvikariat haben den Seelsorgern und den Mitgliedern des Seelsorgerates einen neuen Vorschlag unterbreitet.

Die Bistumsvertreter erklärten, dass sich die Bistumsleitung aufgrund der umfangreichen kirchlichen Infrastruktur im Dorstener Norden und den bisherigen Positionen der Gemeinden auch eine andere Lösung vorstellen kann.

Das Bistum schlägt vor, dass die Pfarrgemeinden Herz-Jesu, St. Barbara und St. Matthäus eine Pfarrei im Süden und St. Laurentius und St. Urbanus eine Pfarrei im Norden bilden. Die Seelsorgeeinheit bleibe somit erhalten.

Zusätzlicher Priester für den Süden

Pfarrer Alfred Voss sieht das positiv. „Der eigentliche Reiz dieser Lösung liegt auch darin, dass uns das Bistum bei einer solchen Lösung einen zusätzlichen deutschen Priester als Pfarrer für die Südschiene ab 2013 zugesichert hat.“

Man habe dann zwei Priester für die Kirchenvorstandsarbeit und die Leitung der Pfarreien und könne die Arbeit aufteilen: Pfarrer Voss im Norden (Lembeck und Rhade) und der zusätzliche Priester als Pfarrer im Süden (Wulfen, Barkenberg und Deuten).

Die Bistumsleitung gäbe für diese Struktur eine Garantie von zehn Jahren. Sollten sich die Gemeinden für die sofortige große Fusion aussprechen, käme ein zusätzlicher Priester der Weltkirche.

Der Priester soll ins Pfarrhaus von St. Barbara ziehen, so dass dann alle Pfarrhäuser besetzt wären. Pfarrer Voss: „Außerdem wäre eine Zuordnung von ersten Ansprechpartnern in seelsorgerischen Fragen möglich.“

„Die positiven Erfahrungen der Seelsorgeeinheit bleiben erhalten. Wir werden auch zukünftig seelsorgerisch im gesamten Norden bei Jugendgottesdiensten, gemeinsamen Wallfahrten und vielen anderen Dingen zusammenarbeiten“, erklärt Voss, der auch künftig die Seelsorgeeinheit leiten soll.

Das Seelsorgeteam habe sich einstimmig für den Vorschlag ausgesprochen. Am Freitagabend wurden Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte unterrichtet. In allen fünf Gemeinden wurden die Gläubigen in den Gottesdiensten informiert.

Christoph Winkel