Laut Anklage war eine 850 Kilo schwere Kokain- und Amphetamin-Fracht in Hohlräumen von Industriemaschinen versteckt. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft gehörte der Rhader spätestens seit 2006 zu einem international operierenden Rauschgiftring.
Falscher Name "Peter Schmidt"
Unter dem falschen Namen „Peter Schmidt“ soll der 66-Jährige 2009 und 2010 eine führende Rolle bei kiloschweren Rauschgift-Geschäften gespielt haben. Mit Hilfe von funktionsunfähigen Profi-Maschinen mit Seilwinden, in die extra röhrenförmige Hohlräume für riesige Drogenverstecke gefräst worden waren, sollen der Angeklagte und mehrere niederländische Komplizen einen Rauschgiftversand einmal um die ganze Welt durchgezogen haben. Niederlande, Venezuela, Singapur, Australien und zurück: Laut Anklage fädelte der Angeklagte mindestens zwei gigantische Rauschgiftexporte ein.
In Panama untergetaucht
Beim ersten soll er für die Überführung einer mit Hohlräumen präparierten Stahlseilwinde per Luftfracht nach Caracas (Venezuela) gesorgt haben. Weitere Mitglieder des Drogenrings versteckten darin 623 Kilogramm Kokain, umwickelten die Winde zur Irritierung von Röntgenstrahlen des Zolls mit Stahlseil und veranlassten den Weitertransport nach Singapur. Am Flughafen Caracas fiel das Drogenversteck beim Zoll trotzdem auf. Als der Angeklagte davon Wind bekam, soll er zeitweise nach Panama untergetaucht sein. Nur wenig später soll der Rhader auf ganz ähnliche Weise seine Finger bei einem 229-Kilo-Drogen-Transport von Singapur nach Australien im Spiel gehabt haben.
Geständnis in Aussicht gestellt
In diesem Fall sollen laut Anklage maschinelle Schneideköpfe als Drogenversteck gedient haben. Zum Prozessauftakt signalisierte der Angeklagte für den nächsten Verhandlungstag (6. Januar 2014) ein Geständnis. „Er wird zu allen Komplexen umfassend aussagen“, sagte sein Anwalt Heinz-Walter Lindemann. Der Rhader sitzt seit Anfang Juli in Untersuchungshaft. Ihm droht eine mehrjährige Haftstrafe.
Anklage: Rhader (66) gehörte zu einem internationalen Rauschgiftring
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