Franz Dumpe ist „volle Lotte Rhader“ und hat aus Jagus einen Verein mit fast 1000 Mitgliedern geformt.
Franz Dumpe, Vorsitzender des Sportvereins Jagus und König der Schützen, soll einfach mal erzählen von sich und seinem Verein. Er nennt zuerst eine Zahl: 10. Die fehlen noch an 1000 Mitgliedern. Eine Erfolgsgeschichte, die so nur in einem intakten Dorf funktioniert.
Dumpe ist Sportler durch und durch. Gründete 1974 eine Filiale der Wulfener Judoka in Rhade. „Wir haben mit acht Jugendlichen angefangen.” Dann wurde er gefragt, ob er nicht Gesundheitssport anbieten könne. So entstand Jagus (Judo. Abenteuer, Gymnastik und Spiel, wahlweise auch Sport, Spinning oder Spaß). Das Abenteuer war vor allem für Kinder und Jugendliche gedacht: Klettern im Wald, Streifzüge durch die Natur.
Vor drei Jahren hat der Verein den alten Edeka-Laden Schneider im Dorf angemietet und zum ehrenamtlich geführten Fitness-Studio ausgebaut. Aus 350 Mitgliedern wurden seither 1000. 33 Übungsleiter bieten jede Woche 82 Kurse an. Überschüsse werden investiert in die Ausstattung. „Wir haben mittlerweile 43 Spin-Bikes”, erzählt Dumpe. Drei Garagen am Haus werden gerade zum Seminarraum ausgebaut. Dumpe: „Für Klein-Rhade ist das ‘ne richtige Größe. Aber das ging nur mit Kontakten. Woanders hätte das nicht funktioniert.”
Dumpe ist „volle Lotte Rhader”, sagt er lachend. tief verwurzelt im Dorf, vernetzt in vielen Vereinen, mit einem riesigen Bekanntenkreis.
Der Jagus-Chef ist in der Natur um Rhade aufgewachsen. Sein Vater war Jagdpächter, der Sohn immer mit dabei. Kein Zufall, dass der Jagus-Abenteuersport in Rhade entstanden ist. Hier möchte Dumpe immer noch „Kindern zeigen, wie man einen Baum hochklettert. Im letzten Jahr wurde Dumpe Schützenkönig. Jagus-Kassierer Klaus Rekers hatte ihm erzählt, dass er König werden wolle. Aber Rekers ist in Lembeck geboren. „Bevor ein Lembecker den König macht, hol’ ich den Vogel”, schwor Dumpe seinem Vorstandskollegen. „Wir haben uns ein hartes Gefecht geliefert”, lacht Franz Dumpe. Ein Jagus-Gefecht: Mit viel Spaß und Abenteuer.
Ludger Böhne
