Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Kommissar André Tytko kontrolliert auf der Lembecker Straße in Rhade.Foto: Franz Meinert

Kommissar André Tytko kontrolliert auf der Lembecker Straße in Rhade.Foto: Franz Meinert

Die ganz Flotten soll doch gleich der Blitz treffen

„Kann gar nicht sein. Ich war nicht soo schnell“, erklärt die junge Frau. Gerade eben ist sie von Polizeikommissar (PK) André Tytko geblitzt worden. Sie war auf der Lembecker Straße mit 63 statt 50 km/h unterwegs – macht 15 Euro. Sie zahlt ohne langes Lamentieren und liefert auch noch eine Erklärung für ihr flottes Tempo: „Der Hunger hat mich nach Hause getrieben!“

André Tytko und seinem Kollegen, Polizeihauptkommissar (PHK) Michael Pohl, ist das egal: „Wer heute geblitzt wird, ist selber Schuld. Das ist doch überall groß genug angekündigt worden.“ Liegt es an der Ankündigung der neun Messstellen im Internet oder aber an der Warnung der entgegenkommenden Pkw, auf jeden Fall fahren die Fahrzeuge, die von Rhade Richtung Lembeck unterwegs sind, plötzlich alle sogar deutlich unter 50 km/h.

PHK Pohl und PK Tytko kommen vom Verkehrsdienst Gladbeck und betreuen neben Gladbeck auch Dorsten, Bottrop, Haltern und Marl. Außer ihnen waren am Mittwoch beim Blitzmarathon in Dorsten auch ihre Kollegen vom Bezirksdienst im Einsatz. Bevor sie ihr Messgerät an der Lembecker Straße aufstellten, waren Pohl und Tytko auf der Glück-Auf-Straße im Einsatz. Dort haben sie an einer Stelle geblitzt, die Anwohner der Polizei als „Wutpunkt“ benannt hatten. Erwischt wurden aber in einer Stunde nur vier Raser, die sich nicht um Tempo 30 geschert haben. Morgens und Abends sei mehr los, hatte ein Anwohner noch erklärt. Von den neun Blitzstellen im Stadtgebiet waren acht Wutpunkte.

Dienstag gab es 60 Verwarnungen

Wut (hoffentlich auf sich selber) hatte vielleicht mancher Dorstener auch schon am Dienstag beim Aktionstag der Polizei für ein „Sicheres Dorsten“. Zwar ging es primär um Taschendiebstahl und wie man sich davor schützen kann. Allerdings wurden auch Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt: Weit über 60 Verwarngelder gab es für Temposünder, fast 20 für Radfahrer, die gegen die Regeln verstießen. Zugleich hat die Bundespolizei einige Platzverweise gegen Personen ausgesprochen, die am Bahnhof rumgelungert haben, und die Kontrolleure der Vestischen erstatteten zehn Anzeigen wegen Schwarzfahrens.

Ute Hildebrand-Schute