Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Für bunt bestückte Tische in der Heilig-Geist-Kirche sorgten (v.li.) Christel Walpuski, Christel Stryak , Erika Haake und Ursula Becker.Foto: Olaf Fuhrmann

Für bunt bestückte Tische in der Heilig-Geist-Kirche sorgten (v.li.) Christel Walpuski, Christel Stryak , Erika Haake und Ursula Becker.Foto: Olaf Fuhrmann

Die Seelsorge muss erhalten bleiben

In den nächsten Tagen entsteht der Förderverein für die evangelische Heilig-Geist-Kirche.

Einen ersten Schritt, um ihre kleine evangelische Kirche zu erhalten, haben am Sonntag die Frauen der Heilig-Geist-Kirche getan.

„Wir wollen alles tun, damit unser kleines Gemeindezentrum erhalten bleibt. Es hat so eine wichtige Funktion, gerade für uns ältere Menschen“, sagt Christel Walpuski, die mit Freundinnen am Sonntag trotz, oder gerade wegen des Rhader Schützenfestes zu einer ersten Aktion aufgerufen hat, deren Erlös dem Erhalt der Kirche dienen soll. „Rund 80 000 Euro soll die Sanierung der Kirche und des Gebäudes kosten. Das ist so viel Geld“, sagt Erika Haarke, die fürchtet, dass mit der Schließung der Kirche eine Struktur für Rhade wegbrechen würde. Der Förderverein, der als juristische Person in dieser Woche in das Vereinsregister eingetragen wird, ist die logische Reaktion auf die Ängste der Rhaderinnen und Rhader, künftig ohne Kirche darzustehen.

„Die Geistlichen unserer Gemeinde ziehen mit, wenn es denn eine Chance gibt“, so Christel Walpuski. Die Angst, ohne geistlichen Beistand und ohne das funktionierende Gemeindewesen dazustehen, ist also Realität. „Wer hat schon als älterer Mensch die Möglichkeit sich nach Dorsten in die Innenstadt bringen zu lassen, wenn er mit dem Geistlichen sprechen will, oder den Gottesdienst besuchen möchte?“, fragt “, Ursula Becker. „Eine Kirche wird immer Geld kosten.“ So haben denn die Frauen mit viel Liebe einen kleinen Basar neben einer Kuchentheke aufgebaut. Es ist sicher nicht der Brunnen, aus dem der Fehlbetrag kurzfristig generiert werden kann, aber es ist ein Signal, dass eine Gemeinde nicht ohne Kampf ihr Zentrum aufgeben wird. Die Rhader Frauen leben Zivilcourage vor und vielleicht sind ja eine Vielzahl von Aktionen der richtige Weg, um die Schließung des Standortes Rhade zu überdenken. Dass der Bedarf in Rhade und Lembeck besteht, ist unbestritten.

Jo Gernoth