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Die Kolpingsfamilie Rhade lädt zum Gottesdienst. In den Kuhstall

Die Kolpingsfamilie Rhade lädt zum Gottesdienst. In den Kuhstall

Ein Hauch von Bethlehem in Rhade

Die Kolpingsfamilie Rhade lädt zum Gottesdienst. In den Kuhstall

 Pfarrer Franz-Gerd Stenneken begann den außergewöhnlichen Gottesdienst mit folgenden Worten: „Ich freue mich, dass wir heute Abend alle hier zusammen sind. Und ganz besonders begrüße ich natürlich die Kühe.“ In der Tat: Eine heilige Messe mitten in einem Kuhstall. Die Vierbeiner ließen sich übrigens nicht aus der Ruhe bringen, sie beobachteten das Geschehen aufmerksam oder machten es sich auf dem Stroh bequem.

„Es ist ein Versuch, nachzuspüren, wie unheimlich lebendig es im Stall von Bethlehem gewesen sein muss. Hier erleben wir es hautnah“, stellte Pfarrer Stenneken den doch außergewöhnlichen Ort der Messe vor. „Wir leben hier in unserer Gemeinde immer wieder von den spontanen Ideen und Einfällen der Leute“, lobte er das Engagement.
Frischer Landluft und Tannenzweige

Weihnachtlich christliche Musik ertönte in dem kleinen Stall, Elisabeth Thomassen spielte Keyboard. Schon zum dritten Mal lud die Kolpingsfamilie zum Gottesdienst in den Kuhstall. Es roch nach frischer Landluft, geschmückt war der Stall sehr stimmungsvoll mit Kerzen, Lichterketten und vielen Tannenzweigen.

Maria und Franz-Josef Heisterklaus stellten ihren Stall wieder gerne zur Verfügung. „Mittlerweile haben wir schon Routine darin. Hier ist das alles sehr angenehm. Die Nachbarn helfen uns auch immer gerne. Das ist toll“, sagte Maria Heisterklaus. „Wenn man abends dann schön in der warmen Stube ist, traut manch einer sich auch nicht mehr in so einen kalten Stall“, sagt sie.

Anders in Rhade: Weder Kälte noch Schnee hielten alte Bekannte und neue Gesichter davon ab, den Gottesdienst zu feiern. „Wir kommen jedes Jahr gerne zum Gottesdienst“, erklärte Franz Schäpers.

Pfarrer Franz-Gerd Stenneken griff natürlich weihnachtliche Gedanken auf. Er sprach vom Baum oder von der Walnuss, von der zu Beginn jeder Zuhörer eine erhielt. „Das Geheimnisvolle an der Walnuss: Man muss die harte Schale knacken, am besten mit Liebe“, so Stenneken.

Und um glauben zu können, dass Christus das Kind Gottes sei, müsse man schließlich auch erst eine harte Schale knacken, wie der Pfarrer sagte.