Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

In gemütlicher Runde feierte die KAB Rhade ihr Sommerfest und zugleich den 50. Jahrestag der Neugründung nach dem Krieg. Foto: André Elschenbroich

In gemütlicher Runde feierte die KAB Rhade ihr Sommerfest und zugleich den 50. Jahrestag der Neugründung nach dem Krieg. Foto: André Elschenbroich

Ein lebendiger Verein wird 50

KAB Rhade feiert das Jubiläum ihrer Neugründung nach dem Krieg auf ihrem eigenen Platz mitten im Grünen. Mitgliederwerbung spielt eine wichtige Rolle.


„Wir sind ein lebendiger Verein“ versichern Roswitha Wickler und Ludger Osterholt. Die jetzige und der ehemalige Vorsitzende der KAB Rhade betonen aber auch: „Wir müssen mehr jüngere Leute gewinnen, die in unsere Fußstapfen treten.“ Schließlich soll die Geschichte der örtlichen KAB noch möglichst lange weitergehen; das 50-Jährige der Neugründung nach dem Krieg feierten die Mitglieder und ihre Gäste auf dem KAB-Platz ganz oben im Rhader Norden, direkt am Kalten Bach.

Mit Andacht den Festtag begonnen. Mit einer Andacht startete die Festgemeinschaft in den Tag, um es sich dann bei Speis’ und Trank gut gehen zu lassen. „Wir haben das 75-Jährige groß gefeiert“, sagt Osterholt über den eher familiären Charakter des Jubiläums- und Sommerfests. Damals waren die 13 städtischen Verbände dabei. Auch zum 80- und 90-Jährigen gab es eher den großen Bahnhof und diesmal galt: „Das machen wir mal intern.“1963 neu gegründet, reicht die Geschichte des „St. Urbanus Arbeitervereins Rhade“ noch deutlich weiter zurück. Das beweist die Fahne, die auch bei der Andacht zu sehen war. Sie stammt aus dem Jahr 1922. Aber das rege Vereinsleben währte nicht lange: Die Nazis lösten die Verbände trotz des „Reichskonkordats“ von 1933 nur ein, zwei Jahre später auf. Im Januar 1963 aber ging es weiter: 48 Rhader gründeten die KAB neu, wählten Franz Rohdorf zum ersten Vorsitzenden. Karl-Heinz Schmidt, damals Schriftführer, ist heute Ehrenvorsitzender und als Mann der ersten Stunde Heinz Jansen weiter mit dabei. Rund 130 Mitglieder zählt die KAB, ist damit stadtweit eine der größten, obwohl es in der Spitze zwischen 180 und 200 Mitglieder waren. „Wir machen auf uns aufmerksam“, versichert Wickler, die den Verein seit März führt. Beim „Tag der Rhader Vereine“ und beim Pfarrfest sei die KAB stets präsent, auch um neue Mitglieder zu gewinnen. Aber die Rhader profitieren sehr von ihrem tollen Gelände, „Kirchengrund“, so die Vorsitzende. Kindergärten und Schulen sind oft zu Gast, Abschluss-Klassen feierten bereits dort.

Seit 1982 verfügt der Verein über das 4000 Quadratmeter große Gelände. Besondere Bedeutung hat eine junge Linde, die auf dem Platz wächst. Das Geschenk der Stadt kam im Oktober 1990 in die Erde als Zeichen der Deutschen Einheit. Nur: „Leider hat sie nicht gehalten.“ Derzeit wächst Baum Nummer drei. Der Schattenspender soll zudem zeigen, dass die KAB „fest verwurzelt ist mit dem Platz, mit den Menschen, mit der Gemeinde und mit unseren Aufgaben“.
Andreas Rentel