Karl-Heinz Schneider betreibt eine Schneiderei an der Erler Straße. Den Familienbetrieb gibt es seit 1906
Karl-Heinz Schneider ist in Rhade gut bekannt. Als Schneider. Von Berufs wegen. Es wird wohl kaum einen Brauchtum pflegenden Verein in der Umgebung geben, bei dessen Vereinsuniformen der 65-Jährige nicht Hand anlegt. Schneider selbst trägt die Uniform des Schützenvereins und ist Mitglied der Ehrenabteilung der Feuerwehr.
Von seinem Großvater Franz Schneider hat er 1968 die Schneiderei an der Erler Straße übernommen. Wenn es bald die Rente gibt, will er sich vom Handwerk nicht komplett verabschieden. „So lange es noch Spaß macht, bleibe ich“, sagt er. Übrigens: „Die Vereine brauchen mich und meine Stoffe doch.“
Sein Ortsteil Rhade ist für Karl-Heinz Schneider Heimat. Hier, an der Erler Straße, erblickte der 1948 das Licht der Welt. „Ich war zwar dabei, weiß aber nicht mehr, wo es genau war“, sagt er und lacht. Karl-Heinz Schneider fühlt sich hier wohl. „Fünf Minuten links und ich bin im Wald. Fünf Minuten rechts und ich bin im Wald“, sagt er. Der Rhader an sich sei aufgeschlossen und freundlich. Meistens zumindest.
Als junger Bursche besuchte er die Urbanusschule, im Ort lebten da gut 1000 Leute. Heute hat Rhade 6000 Einwohner. „Der Ur-Rhader muss sich anpassen bei so vielen neuen Gesichtern“, sagt Schneider. Im Ortskern würde er sich mehr Leben wünschen, allein die Zahl der Gaststätten habe sich mehr als halbiert. Seine Vermutung: „Der Rhader trinkt wohl nicht mehr genug.“
Christoph Winkel



