In der letzten Sitzung des Seniorenbeirates vergangene Woche wurde Heidrun Römer zur neuen Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Die 69-Jährige ist Vertreterin des Stadtteils Rhade in diesem Beirat. Die WAZ sprach mit Heidrun Römer über ihre Pläne und Ziele.
Seit wann sind sie in der Seniorenpolitik aktiv und was war der Anlass, sich hier zu engagieren?
Heidrun Römer: Ich mache seit 2008 mit. Ich hatte damals in der Zeitung gelesen, dass der alte Seniorenbeirat zurückgetreten war und Interessenten aus den Stadtteilen für eine Neugründung gesucht wurden. Ich stand damals kurz vor der Pensionierung und suchte nach neuen ehrenamtlichen Aufgaben und bin zu dem ersten Treffen gegangen. Weil aber mehrere Kandidaten aus Rhade dabei waren, wurde gelost – und ich hatte Glück. Nach der Kommunalwahl fanden dann richtige Wahlen in den Stadtteilen statt, da bin ich dann von den Senioren aus dem Stadtteil gewählt worden.
Welche Ziele verbinden sie mit der Seniorenpolitik?
Es geht darum, unsere Stadt seniorenfreundlicher zu machen. Wobei ich inzwischen festgestellt habe, dass das nicht so einfach geht, weil die Stadt kein Geld hat oder nicht zuständig ist; beispielsweise als wir mal einen Zebrastreifen für eine Straße vorgeschlagen hatten, für die aber das Land verantwortlich ist. Deshalb wählen wir relativ bescheidene Ziele, die man ohne Geld, durch viel Engagement erreichen kann.
An was denken sie dabei?
Zum Beispiel an unser Projekt „Generationenfreundliches Einkaufen“, das wir jetzt in die Tat umsetzen. Wir untersuchen, ob die Geschäfte so ausgestattet sind, dass auch Menschen mit Behinderung oder Mütter mit Kinderwagen hier gut zurecht kommen, mit ebenerdigen Eingänge und automatischen Türen, breiten Gängen, damit Rollstuhl oder Kinderwagen durchpassen, mit gut erreichbaren, lesbar ausgezeichneten Waren oder Lupen und es muss natürlich freundliches Service-Personal geben. Wir haben zehn Leute, die in zweier Teams mit einer Check-Liste in die Läden gehen und das testen.
Und wenn das Geschäft durchfällt?
Es soll niemand an den Pranger gestellt werden. Die Unternehmen können sich ja vorher selber bei uns melden. Wir werden auch noch einen Anmeldebogen dafür ins Internet stellen. Wenn das Geschäft die Zertifizierung schafft, erhält es von uns das Siegel „Generationenfreundliches Einkaufen“, das im Eingangsbereich angebracht werden kann sowie eine Urkunde. Die Ergebnisse sollen auch im Internet veröffentlicht werden.
Ute Hildebrand-Schute