Der Rhader Johann Tönsen (75) fackelte nicht lange. Mit einem beherzten Griff schnappte er sich Hammerkopfvogel „Lea“. Das war das Ende ihres Aus-Flugs. Denn nur kurze Zeit späte holte Tierpfleger Pascal Rösner das Federvieh am Schlehenweg ab und brachte das Tier in die Zoom-Erlebniswelt nach Gelsenkirchen zurück.
Riesengroße Freude
Tierpfleger Rösner fiel Christel Tönsen vor Freude um den Hals: „Ich habe nicht daran geglaubt, dass wir Lea wiederbekommen.“ Der Vogel war am 27. Dezember aus der Dschungelhalle entwischt (wir berichteten). Sein Dank galt dem Ehepaar Tönsen, das „Lea“ in der Nähe ihres Hauses am Schlehenweg entdeckt hatte. Am frühen Donnerstagvormittag klingelte bei Tönsens das Telefon. Der Gelsenkirchener Zoo wollte seinen Pfleger schicken, um den Exoten einzufangen.
Doch wo war „Lea“? Tagelang hielt sie sich in der Nähe von Tönsens Haus auf. Nach dem Gassigehen klopfte eine Nachbarin an und berichtete, ihr Hund sei unruhig geworden und nur dadurch habe sie den Vogel geduckt im Gras gesehen. Allerdings rund einen Kilometer von dem angestammten Platz entfernt. Die Nachbarn waren durch den Zeitungsbericht über Ausreißerin „Lea“ informiert. Johann Tönsen machte sich auf den Weg, näherte sich dem Vogel und konnte nach einigen schnellen Schritten „Lea“ einfangen.
Ohne Betäubung
Tierpfleger Rösner brauchte Betäubungsspritze und Fangnetz erst gar nicht auszupacken. Allerdings hatte er Futter für das geschwächte Tier dabei. Denn die frostigen Temperaturen hatte dem afrikanischen Hammerkopfvogel zu schaffen gemacht. „Lea ist kein Wildfang, und als Nachzucht aus einem anderen Zoo ist sie die kalten Temperaturen, die es auch in Afrika gibt, nicht gewohnt“, so Tierpfleger Rösner.