Die beiden Mädchen strahlen um die Wette. Gerade sind sie vom Balance-Seil gestiegen und haben sich in die Reihe zu den anderen Seiltänzerin gestellt. Sie sind sichtlich erleichtert über ihren gelungenen Auftritt. Strahlen dürfen an diesem Freitagnachmittag alle 177 Mädchen und Jungen der St. Urbanus-Grundschule Rhade. Sie bieten den Zuschauern im proppenvoll Zirkuszelt eine tolle Show.
Und das vor laufender Kamera. Mit einer Profi-Ausrüstung wird die Veranstaltung aufgezeichnet. So professionell das Equipment ist, so glänzend sind auch die Auftritte der kleinen Zirkus-Künstler. Die ganze Schar von Clowns sprüht nur so vor schauspielerischem Ehrgeiz. Nicht ein einziges Mal verhaspeln sich die Mädchen und Jungen bei ihren Texten. Und das mit kräftiger Stimme. Ein Ausdruck von Selbstbewusstsein. Und das Strahlen während der ganzen Show-Nummer zeigt: Die Grundschüler sind mit großer Begeisterung bei der Sache.
Nicht nur die Clowns. Auch die Aktiven der Gruppen Seiltanz, Fakire, Akrobatik, Zauberer, Schwarzlicht-Jonglage und Feuer sprühen vor Tatendrang. Und das überraschend souverän.
Nur bei einem zeigt sich, dass es Kinder und keine Profis sind: bei der Verbeugung nach dem Auftritt. Eher zögerlich, fast schüchtern gehen die Schüler ein paar Schritte vor und verbeugen sich. Der lautstarke Applaus scheint ihnen im ersten Augenblick eher unangenehm. Beim Verlassen der Manege strahlen sie aber wieder.
Nur bei der ersten Gruppe ist kein Strahlen zu erkennen. Das liegt aber nicht an den Nachwuchs-Künstlern, sondern am verdunkelten Zelt. Die Schwarzlicht-Jongleure eröffnen die Show. Mit ihren farbenfrohen Bändern präsentieren sie perfekt die einstudierte Choreographie. Nur das Lächeln erkennen die Gäste hinter den neonfarbenen Zorro-Masken nicht. Erst als das Licht wieder angeht, funkeln auch die Augen der Mädchen und Jungen.
Ein dreiviertel Jahr bereitete das achtköpfige Helferteam des Fördervereins. die Veranstaltung vor. Organisierte unter anderem im April einen Sponsorenlauf. Die dort erwirtschafteten 5800 Euro bilden den Stock für die benötigten 8900 Euro. Der Rest soll durch die Zuschauer-Einnahmen und den Verkauf von Getränken und Speisen reinkommen.
„Und ohne die 20 Mütter und Väter hätten wir die einwöchige Projekt-Woche auch nicht über die Bühne gekriegt“, lobt die Fördervereinsvorsitzende Silke Wittwer die Eltern.



