RUG Kalender 2023 - Bürgerforum Rhade – Dorfentwicklung Rhade
2015 bis 2022 – das „verflixte 7. Jahr“ - oder anders gesagt : vom ICH zum W I R
Wir sind 2015/2016 gestartet mit dem klaren WIR – Gedanken , wobei dieses WIR für uns eine spezielle Bedeutung hat = WIR = „ Wille – Interesse – Respekt „
WILLE – wir wollen Rhade mitgestalten und möchten Einsatz leisten
INTERESSE – wir interessieren uns für unsere Mitmenschen und den Ort
RESPEKT – wir akzeptieren andere Meinungen und gehen aufeinander zu.
Soweit die Theorie! Zum Verständnis nun ein kurzer Blick in die ältere Historie:
Viele Jahre hatte es keine eigenständige politische Beteiligung der Rhader an Beschlüssen der Stadt Dorsten gegeben. Nach der kommunalen Neuordnung der Stadt Dorsten 1975 noch mit viel Enthusiasmus und Eifer gestartet, waren die nach politischem Wahlmandat ausgerichteten, nicht öffentlichen Bezirksausschüsse – für Rhade der Bezirksausschuss Lembeck/Rhade – aus Sicht der damaligen Stadtverwaltung eher Kostenfaktor denn förderlich und wurden durch Beschluss des Stadtrates 1998 aufgelöst.
Im Jahre 2013 wurde unter enormen bürgerlichen Einsatz und politischer Begleitung ein „Rhader Rahmenplan“ erarbeitet und im Rat verabschiedet. Zu diesem Zeitpunkt der erste seiner Art in Dorsten.
Es war schon eine regelrechte Aufbruchstimmung zu spüren, als dann im August 2015 auf städtische Initiative hin mehr als 70 Rhader Bürgerinnen und Bürger - Vertreter von Vereinen und Interessengruppen, der beiden politischen Rhader Ortsgruppen und auch Personen mit individuellem Interesse – den Beschluss fassten, eine Stadtteilkonferenz zu gründen und diese „Rhade-Konferenz“ als beratende Stimme der Bürgerschaft ins Leben zu rufen.
Mittlerweile ist diese Form der Stadtteilkonferenzen in allen 11 Dorstener Stadtteilen etablierte Praxis und wird zukünftig auch wertschätzend Niederschlag in der Hauptsatzung der Stadt Dorsten wiederfinden – wir sind gerade auf dem Weg dahin.
Nur in Rhade ist es jedoch gelungen, sich durch einen Versammlungsbeschluss auf ein Selbstverständnis und Regelwerk zu verständigen. Dieses sieht auch eine Art von Überprüfung des „sind-wir-noch-auf-dem-richtigen-Weg“ durch regelmäßige Wahl des Organisationsteam vor. Und nur in Rhade erfolgt über die Internetseite www.rhade.de eine detaillierte Protokollierung der Veranstaltung(en) mit Beschreibung der Themen und gestellten Fragen. Mehr Öffentlichkeit geht wohl nicht!
Die Spuren und Ergebnisse von inzwischen 16 Foren in Rhade sind umfangreich. Ideen wurden zu Projekten, deren sich dann Bürgerinnen und Bürger, vereint in Arbeitsgruppen, angenommen hatten und mit Intelligenz und Tatkraft Ergebnisse erzielt haben.
Konkret: Ohne das Bürgerforum...
- hätte es wohl 2017 keine 800-Jahr-Feier mit über 1000 begeisterten Gästen und einer Vielzahl ehrenamtlich Engagierter gegeben.
- wäre die Schutzhütte für Wanderer und Fahrradfahrer am Vorwerk kein Zielort geworden.
- hätten wir keine informative und attraktive Infotafeln über Rhade (Ortseingang West, Bahnübergang Schlehenweg, Bahnhof, Schutzhütte)
- wären die Fahrradrouten die Rhade (über-)regional erschließen nicht optimiert worden (Verbindung der 100-Schlösser-Fahrradroute“ im Norden und der „Römer-Lippe-Route“ im Süden durch die neue „Rhade-Lippe-Fahrradroute“)
- wären wir möglicherweise noch in der Glasfaser-Steinzeit! Die Veranstaltung im Juli 2017 führte zu einem intensiven Gedankenaustausch mit verantwortlichen Vertretern der Stadtverwaltung. Damit wurde der späteren Entscheidung der Stadt, mit der Deutschen Glasfaser einen Rahmenvertrag zum Bau eines Glasfasernetzes auch für Rhade zu schließen, ordentlich Vorschub geleistet.
- wären wir beim Baugebiet „Sportplatz“ außen vor geblieben (hier hat uns WINDOR / Herr Hadick über den Prozess informiert)
- wären wir beim Spielplatzkonzept der Stadt Dorsten außen vor geblieben – aktuell wird insbesondere der Spielplatz Bogenstraße baureif entwickelt
- wären wir nicht Teil des gesamtstädtischen Mobilitätskonzeptes / Demographiekonzeptes
- würden nicht neue Kulturanstrengungen für Rhade versucht
- wäre wohl kein erster Einstieg beim Thema Klima gemacht worden durch die Vorstellung des städtischen Klimaschutzplanes – hier ist aber selbstkritisch betrachtet noch eine Menge Luft nach oben
- wäre es zu keinem Austausch zwischen Lembeck und Rhade zum Thema Einzelhandel / Drogeriermarkt gekommen.
- wären die Gespräche zwischen Bürgerforum , Stadt Dorsten und Kreis Recklinghausen nicht intensiviert worden
- gäbe es keine Zuwendungen aus dem Bürgerbudget, hierzu ein paar Ergänzungen
Das Bürgerforum Rhade erhielt als erste Dorstener Stadtteilkonferenz im März 2017 die Zertifikatsurkunde der Stadt Dorsten. Damit entscheidet jeweils die Versammlung des Bürgerforum Rhade über die Freigabe beantragter Mittel für derartige Projekte in Rhade bei geringem Eigenanteil (beispielhaft seien genannt: Unterstützung 800-Jahr-Feier, Büchereiausstattung, Mitnahmebänke, Audio-Videoanlage im CMH, Defibrillator am Sportpark, usw.)
Zurück ins Heute:
Den gemeinsamen Anstrengungen von Rhader und Lembecker Politikern und auch involvierten Personen beider Stadtteilforen ist es zu verdanken, dass ein schon lange gehegter Wunsch nach Entwicklung des Dorstener Nordens jetzt Realität werden kann.
Noch im Jahr 2019 gestartet, wurde unter massivem Corona-Einfluss im Laufe der Corona-Jahre 2020 und 2021 versucht mit Online-Konferenzen, Online-Beteiligungen und Präsenzveranstaltungen ein aktualisiertes Stimmungsbild der Rhader Bevölkerung zu erreichen, die den bereits vorliegenden Rahmenplan aus 2013 noch einmal abrunden und nun die verwaltungsseitig notwendige Basis für die Beantragung von Fördermitteln sind.
Wir haben zum Start „ 8 G „ für Rhade als Schlagworte formuliert:
- Generationendialog
- Gesellschaftsleben
- Gemeinschaftsräume
- Grundstücksentwicklung
- Gewerbliche Wirtschaftsförderung
- Gastlichkeit
- Gute Wegführung / Gefahrenabwehr/Generalüberholung
- Grünkonzept / Klima
Aus den Schlagworten abgeleitet wurden im weiteren Prozess dann Priorisierungen und Maßnahmenvorschläge entwickelt .
Noch fast druckfrisch liegt das aktuelle Dorfentwicklungskonzept für Rhade nun vor.
Allen, die sich an diesem Prozess beteiligt haben, sei an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich gedankt.
Dabei wird das Konzept nicht das Ende des Weges markieren. Bürgerforum, Politik und Verwaltung werden diesen gemeinsam weiter beschreiten. Die Umsetzung der Dorfentwicklung für Rhade ist gestartet. Aus dem Dorfentwicklungskonzept Rhade, den gesammelten Projektideen der zurückliegenden 16 Bürgerforen, den Ergebnissen der Arbeitsgruppe „Dorfentwicklung Rhade“ und zahlloser weiterer Impulse liegen eine Menge Arbeit, aber auch eine Menge Möglichkeiten vor uns.
Aktuell werden bearbeitet:
- „Gelebte Mitte Rhade“- Gesamtkonzept Dorfkern (Debbingstrasse , Kirchplatz usw.)
- Vitalisierung Forks Busch: Der Forks Busch soll Wald bleiben , aber wir wollen eine umweltverträgliche Mehrnutzung erreichen z. B. Arena, Boulebahn, Spielplatz usw.)
- Mobilität und Verkehr: wir geben „nicht Ruhe“ rund um die K 13 Lembecker und Erler Strasse. Wir sind in Abstimmung mit dem Straßenlastträger (Kreis RE) und der Stadt Dorsten inwieweit einzelne bauliche Modifikationen möglich sind. Außerdem ist es ein großes Ziel die innerdörflichen Wegebeziehungen für den Rad- und Fußverkehr zu verbessern.
- Kultur in Rhade
- Nahversorgung / Einzelhandel: das Thema Drogeriemarkt in Lembeck ist zwar politisch entschieden zugunsten von Lembeck – hier muss Lembeck aber auch liefern , sonst ergibt sich ggf. für Rhade in zwei Jahren noch eine zweite Chance – wir bleiben dran
Warum nun der anfänglich geäußerte Hinweis auf das „verflixte 7. Jahr“ ?
7 Jahre Bürgerforum konnten sicherlich aufzeigen, welche Chancen gebündelter Bürgerwille im Dialog mit der Stadtverwaltung haben kann. Es liegt an uns allen, diese Chance auch weiterhin zu nutzen. Es ist sicherlich nicht gewagt zu behaupten, dass diese große Herausforderung die Arbeit des Bürgerforums Rhade und der Arbeitskreise in den kommenden Jahren fordern und prägen wird.
Wir werden im besagten „verflixten 7. Jahr“ aber jetzt einen – auch altersbedingt – personellen Umbruch haben. Langjährige Mitstreiter hören auf , oder reduzieren den Umfang Ihrer Tätigkeit – das ist verständlich und auch nachvollziehbar
= bedeutet aber auch neue Freiwillige vor! Aber warum sollte „Ich“ mir das antun….
Was mich besonders beeindruckt hat in den vergangenen Jahren ist eine Art von „Durchlässigkeit“ und „individuelle Verbindlichkeit“ beim Bürgerforum und bei den Projekten.
- Jede/r kann sich und seine Stärken individuell einbringen
- Jede/r kann für sich entscheiden, welchen persönlichen Einsatz er leisten möchte.
- Jede/r kann für sich entscheiden , ob er/sie weiter dabeibleibt
Konkret: Der Eine möchte bewusst genau (s)ein Projekt unterstützen; die Andere ist z. B. schon seit dem ersten Tag Teil des Organisationsteam Bürgerforum oder aktiver Mitstreiter in einem der Arbeitskreise.
Beides ist gut und richtig: Fokussierte Energie auf ein Projekt – und dann ggf. wieder raus. Oder aber er/sie findet weiterhin „Geschmack“ daran und unterstützt den -zugegebenermaßen manchmal „zähen“- Prozess einer dauerhaften Begleitung von Projekten. Wir brauchen beide Stärken – wir brauchen EUCH!
Und ja, auch Teil der Wahrheit: wir brauchen auch eine gewisse „Frustrationstoleranz“, wenn es mal wieder länger dauert bei der Umsetzung von Ideen. Personalknappheit in der Verwaltung lässt grüßen.
Diese Aufgabe kann nur dann erfolgreich geleistet werden, wenn es gelingt, quantitativ und qualitativ die Beteiligung der Rhader Bürgerinnen und Bürger auf ein neues Niveau zu heben. Projekte wollen entwickelt und bearbeitet werden. Dazu wird so mancher Kopf, aber sicherlich auch manche Hand benötigt. Aber dieser Einsatz lohnt sicherlich, kann doch in diesem Projekt so manches attraktive Thema auch für die kommende Generation ermöglicht werden.
Rhade, Dezember 2022
Im Namen Orgateam Bürgerforum Rhade Heribert Triptrap
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Kontaktaufahme via Mail : buergerforum(at)rhade.DIES-ENTFERNEN.de
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Glückseisuche in Rhade
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Das Förderprogramm „Regionalbudget/Kleinprojekte“ 2024 startet am 15.03.2024 in der LEADER-Region Hohe Mark, bestehend aus Kommunen Dülmen, Dorsten…