Menschen für politisches Engagement zu begeistern, gestaltet sich schwierig. „Begeistern“ mutet geradezu illusorisch an. Besser sieht es auf örtlicher Ebene aus. Dort, wo Menschen von Entscheidungen unmittelbar betroffen sind, sind viele bereit, sich aktiv und gestaltend einzubringen. „Wenig hilfreich ist daher der Versuch der SPD, den Eindruck zu erwecken, in Rhade sei eine Rahmenplanung ohne Bürgerbeteiligung vorgesehen“, sagt Sandra Uphues, CDU-Vertreterin im Rat. „Diese Aussage ist sachlich falsch und wird von keiner Fraktion im Dorstener Rat vertreten. Vielmehr hat sich die CDU dafür eingesetzt, die Bürger nicht auf die Rolle von Zuschauern in einem Arbeitskreis zu reduzieren, sondern den Rhadern eine Form der Beteiligung zu ermöglichen, bei der sie sich aktiv und mit eigenen Anregungen einbringen können.“
Auf Initiative der CDU, unterstützt von der FDP, wird die Verwaltung in Anlehnung an die öffentliche Auftaktveranstaltung in St. Ewald zur nächsten Bürgerveranstaltung nach den Sommerferien einladen. Dort können Rhader ihre Ansichten einbringen zu Fragen wie: „Wäre es wünschenswert, die Debbingstraße als ebenerdige Mischfläche für Fußgänger, Rad- und Autofahrer zu gestalten? Welche Ideen gibt es zur Aufwertung des Kirchplatzes St. Urbanus? Oder welche Verkehrssituationen müssen entschärft werden?“ Daneben hat die CDU allen Beteiligten angeboten, ihre Vorstellungen zur Ausgestaltung der Bürgerveranstaltung einzubringen. Da eine Veranstaltung, die von Verwaltung und Politik gemeinsam getragen wird, höhere Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht.
„Viele Rhader haben sich besorgt an uns gewandt, als sie in der Presse von SPD-Vorschlägen wie einem autofreien Dorfkern oder einer Bebauung des Kirchplatzes gelesen haben“, berichtet Hans Albersmann, langjähriges CDU-Mitglied im Umwelt- und Planungsausschuss,. „Ich teile in dieser Frage die Bedenken der Bürger.“ Weiter stellt der Planungsfachmann klar: „Erstens werden solch weitreichende Veränderungen in Dorsten nicht an den Bürgern vorbei getroffen. Zweitens kann der Arbeitskreis Rahmenplanung als vorbereitendes Arbeitsgremium keine umzusetzenden Beschlüsse treffen, das ist Rat und Ausschüssen vorbehalten. Und drittens gibt es bei der CDU/FDP-Mehrheit im Rat keine Zustimmung für derartige Initiativen.“
Da nicht alle Themen in einer Bürgerveranstaltung genügend Raum finden, ist eine weitere Veranstaltung für Anfang 2012 vorgesehen. Die Bürgerveranstaltungen werden vom Arbeitskreis Rahmenplanung vorbereitet. Auch dort ist eine Rückkopplung in die Rhader Bevölkerung zu jeder Zeit sichergestellt. Beim nächsten Thema „Freiraum“ sind auf Antrag der CDU beispielsweise Vertreter des SG JaguS, der Landfrauen, des Heimatvereins und des landwirtschaftlichen Ortsverbands mit von der Partie. Für die Rhaderinnen und Rhader, die ihre Anregungen lieber in persönlichen Gesprächen als in öffentlichen Veranstaltungen weitergeben, bietet der CDU-Ortsverband regelmäßig zu den Themen der Rahmenplanung aber auch allen weiteren Anliegen die Bürgertreffs am Dorfbrunnen auf dem Kirchplatz an. Zudem haben Interessierte die Möglichkeit, ihre Vorschläge über die Internetplattform Facebook weiterzugeben.