Rhader Bürger bringen sich ein
Es war bereits die 3. Bürgerversammlung, die der SPD-Ortsverein Rhade organisierte, um die Stadtteilrahmenplanung mit sach- und ortskundigen interessierten Bürgern kreativ zu begleiten.
Nach den Schwerpunktthemen Verkehr und Dorfkerngestaltung, stand diesmal die Freiraumplanung auf der Tagesordnung.
Um in das Thema einzuführen wurden die zahlreich erschienenen Teilnehmer auf einen virtuellen Spaziergang rund um Rhade mitgenommen. Auf Fotos, aktuell am Vortag aufgenommen, konnte so überzeugend dokumentiert werden, dass die Lage Rhades schon eine privilegierte sei. Grün wohin man blickt. Felder, Wiesen, Waldstücke und Bäche geben der Rhader Landschaft ein eigenes Gesicht und sorgen für einen hohen Wohn- und Freizeitwert.
Diesen zu erhalten und behutsam weiter zu entwickeln, wurde als erstes Ziel formuliert.
So sollen bauliche Erweiterungen in erster Linie als Abrundungsmaßnahmen mit Lückenschließungen in die Planung einfließen.
„Neben der Nutzung des Freiraums durch Spaziergänger, Wanderer, Radfahrer und Sportler, sollte es auch Flächen geben, in der die Natur den absoluten Vorrang hat“, so eine These, die vorgestellt wurde.
Dass der Begriff „Sanfter Tourismus“ unterschiedliche Vorstellungen weckt, wurde in der engagiert geführten Diskussion deutlich. „Klar ist aber“, so Achim Schrecklein, der als Ratsmitglied auch im nichtöffentlich tagenden Unterausschuss des Rates mitarbeitet, „dass eine behutsame Lenkung durch Vorgaben und Hinweise besser ist, als eine unkontrollierte Entwicklung, wie sie bereits jetzt durch PKW-Verkehrsteilnehmer in den Rhader Wiesen festzustellen ist“.
Angeregt wurde auch eine Kooperation mit der Biologischen Station in Lembeck, um die Landschaft, Fauna und Flora interessierten Gruppen näher zu bringen.
Da auch die Einbindung der heimischen Wirtschaft in die neue Rahmenplanung ein Thema (November 2011) sein wird, konnten mögliche Verbindungen zwischen Freiraumplanung und Wirtschaftsförderung bereits diskutiert werden.
Hochinteressant wurde es, als die Vertreter der Sportvereine ihre Überlegungen zur Weiterentwicklung des Sport- und Freizeitzentrums Dahlenkamp vorstellten. In mehreren Arbeitsgruppen wird an einem Konzept gearbeitet, dass Sport, Freizeit, Soziales, Kultur und Wirtschaftsförderung beinhaltet. „Ein hochspannendes Thema, das sich nahtlos in die Rahmenplanung einfügt“, so Dirk Hartwich, der die Versammlung in Vertretung des erkrankten Hans-Willi Niemeyer leitete.
Sein Fazit: „Neben eigenen Ideen zur Weiterentwicklung Rhades wurde auch heute wieder klar, dass nur durch die Mitnahme der Bürger vor Ort etwas entstehen kann, dass die Bewertung „Vorbildlich“ verdient. Dorsten erzielt so einen kostenlosen Mehrwert durch Bürgerbeteiligung im Vorfeld.“
Die nächste Bürgerversammlung findet voraussichtlich am 6. September statt und beschäftigt sich mit dem Thema Baulandentwicklung.