Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Vermutete Erdgasvorkommen in der Region: In Schermbeck (links) gilt fast das gesamte Gemeindegebiet als Suchraum für WeselGas, in Dorsten berührt sich deren Areal mit HohemarkGas.

Vermutete Erdgasvorkommen in der Region: In Schermbeck (links) gilt fast das gesamte Gemeindegebiet als Suchraum für WeselGas, in Dorsten berührt sich deren Areal mit HohemarkGas.

Gas-Suche alarmiert den Umweltausschuss

Dorsten. „Ein umweltpolitisches Problem ersten Ranges“, nennt Friedhelm Fragemann (SPD) die mögliche Ausbeutung sogenannter „unkonventioneller Lagerstätten“ von Erdgas in großer Tiefe. Der Vorsitzendes des Umwelt- und Planungsausschusses setzte das Thema „Fracking“ auf die Tagesordnung.

Alarmiert ist das RWW. Die Wasserversorger sehen durch die Chemikalien, die bei den Bohrungen eingesetzt werden, um das Gestein in über 1000 Meter Tiefe aufzusprengen, das Trinkwasser gefährdet. Die beteiligten Energiekonzerne sind dabei, die Suchräume für lohnende Vorkommen abzustecken. Neben Nordwalde und Drensteinfurt im nördlichen Münsterland ist auch eine Probebohrung in Borkenwirthe (Kreis Borken) beantragt. Von Westen her reicht das „Feld WeselGas“ an das Dorstener Stadtgebiet und damit an die Trinkwasserbrunnen der RWW in der Üfter Mark heran.

Alarm schlug auch Gelsenwasser, weil die Anträge zur Aufsuchung der Lagerstätten nach Bergrecht behandelt werden – eine Beteiligung anderer Betroffener ist da zunächst nicht vorgesehen.

„Es handelt sich aber um ein mehrstufiges Verfahren“, erklärte Frank Lumpe, der sich in der Verwaltung des Themas annimmt. Für die Realisierung einer Probebohrung sei ein wasserrechtliches Verfahren vorgeschrieben. In welchem Umfang eine Umwelt-Verträglichkeitsprüfung (UVP) vorgeschrieben wird, ist zur Zeit in der Diskussion. Am Mittwochabend trafen sich Vertreter der betroffenen Städte und Gemeinden zu einer Anhörung mit Fachleuten bei der Bezirksregierung Arnsberg. Sie ist die genehmigende Behörde. Mangels direkter Betroffenheit waren dabei Dorstener Vertreter nicht zugelassen, berichtete Frank Lumpe, „wir werden aber genau beobachten, was da passiert.“ Die Städte im Kreis RE seien gerade dabei, ihr weiteres Vorgehen abzustimmen, so Stadtbaurat Holger Lohse.

Als „bedenklich“ kritisierte der Ausschuss das Genehmigungsverfahren, schließlich seien aus den USA schwere Folgen für die Umwelt durch das „Fracking“-Verfahren bekannt. In der nächsten Sitzung soll ein Fachmann über Technik und mögliche Folgen berichten.