Rhader Bürger demonstrieren eindrucksvoll, an der Planung beteiligt zu werden
SPD bereitet sich mit Bürgerversammlung auf nichtöffentliche Sitzung vor
„Lohnt sich der gesamte Aufwand eigentlich?“ Diese selbstkritische Frage der Rhader SPD wurde gestern (5.April) eindrucksvoll durch die Teilnahme von vielen Rhader Bürgerinnen und Bürgern, die dazu überwiegend an führender Stelle auch die örtlichen Vereine repräsentieren, beantwortet.
„Wir leben gerne hier, darum engagieren wir uns für Rhade“, so Dirk Hartwich, der unermüdlich dafür warb, den Rhader Rahmenplan gemeinsam offen und öffentlich zu erarbeiten.
Denn darum ging es bei der Versammlung. Rhade weiter zu entwickeln und das Wissen der hier Lebenden als kostenloses Kapital zu nutzen.
Bekanntlich haben sich CDU und FDP entschieden, die 6 Themenbereiche der Verwaltung, die in den neuen Rahmenplan einfließen sollen, in einem Arbeitskreis, bestehend aus 7 Mitgliedern (3 CDU, 2 SPD, 1 FDP, 1 Grüne) nichtöffentlich zu beraten.
Obwohl Hans-Willi Niemeyer, Vorsitzender der SPD gleich zu Beginn ausführte, diese bis heute unerklärliche Haltung der Mehrheitsfraktion im Dorstener Stadtrat nicht in den Mittelpunkt des Abends zu stellen, zog sie sich doch wie ein roter Faden durch die sehr sachlich und lebendig geführten Diskussionen. „Wir halten aber die Tür geöffnet. Wir wünschen, dass die CDU aus ihrer selbst gewählten Isolation herausfindet. Wir können für Rhade nur etwas erreichen, wenn wir gemeinsam bei der Rahmenplanung an einem Strang ziehen“.
Der zunehmende motorisierte Verkehr ist Gift für ein Dorf mit einer 3 Kilometer langen Durchfahrtsachse zur Autobahn. Die Lembecker/ Erler Straße gilt zu Stoßzeiten in Teilbereichen als „unüberquerbar“. So die Ausgangssituation, die von den Teilnehmern durch Beobachtungen vor Ort genau so eingeschätzt wird.
Als Lösungsansatz wurde vorgestellt, den nicht motorisierten Verkehr mal in den Vordergrund zu stellen.
„Modellhaft“, so Dirk Hartwich, der das Einstiegsreferat hielt „ könnte ein Fahrradstraßensystem, das alle zentralen Stellen des Ortes erreicht, auch ohne große Investitionen ein Baustein für ein zukunftsfähiges Rhade sein.“
Zustimmung und viele ergänzende Ideen bestimmten die Aussprache. „Wichtig wäre“, so ein Teilnehmer, „das Fahrradfahren im Ort durch besondere Ansprache, Werbung und Beschilderung zu fördern“.
Besondere Aufmerksamkeit wurde auch dem Zustand der Debbingstraße gewidmet. „Hier muss was geschehen. Fußgänger und Radfahrer müssen sich dort sicher fühlen“.
Erweitert wurde diese Einschätzung durch den Hinweis, den Bereich rund um die Urbanuskirche planerisch unter die Lupe zu nehmen.
Natürlich spielte dann auch der Durchgangs- und innerörtliche motorisierte Verkehr eine Hauptrolle in der Diskussion.
„Keine Schere im Kopf“, lautete die Aufforderung Niemeyers, kreative Ideen zu produzieren. So wurden Kreisverkehre, wechselnde einspurige Straßenversätze, weitere sichere Überwege und ein Ausbau der Straßenbeleuchtung als Möglichkeiten einer Verbesserung eingebracht.
Hans-Willi Niemeyer und Achim Schrecklein, die in dem 7er-Arbeitskreis mitarbeiten, haben sich viele Notizen gemacht, um die vor Ort produzierten Ideen im Ausschuss vorzutragen.
„Wichtiger war aber“, so Achim Schrecklein, „ dass wir durch die sehr gute Beteiligung der Rhaderinnen und Rhader jetzt noch sicherer sind, auf dem richtigen Weg zu sein“.
Der Rhader Rahmenplan soll, so die Verwaltung, im 1. Quartal des neuen Jahres fertig gestellt sein.
„Wir werden weiter alle Rhader jeweils vor den nichtöffentlichen Arbeitskreissitzungen einladen, bis die Öffentlichkeit wieder zugelassen wird“, so das Versprechen der Rhader SPD am Schluss einer spannenden Bürgerbeteiligungsveranstaltung.