Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Rhader Schützen bekommen Kaiser

RHADE Der 214. Schuss saß: Um 13.58 Uhr holte Udo Büchter den Vogel von der Stange. Der Bürgerschützenverein Rhade hat damit nicht nur einen neuen König, sondern auch einen Kaiser.

Nach einem verregneten Schützenfest am Wochenende freuten sich die Schützen beim Vogelschießen am Montag über "Kompensationswetter", wie es Schriftführer Hendrik Meismann nannte: "Heute wird alles wieder gut gemacht."

Fast hätte man auf die mobile Vogelstange am Festzelt ausweichen müssen, doch die Sonne kam gerade passend und lockte viele Besucher in den Forstwald.

Mühevolle Kleinstarbeit

Einer bekam sein Fett wieder ganz besonders weg: der Holzvogel auf der Stange. Wie immer stammte er auch in diesem Jahr vom Vogelbauer Detlef Aleff.

Seit 1991 fertigt er die Holzvögel in mühevoller Kleinstarbeit (28 Stunden) an, als Vorbild dient ihm der Weißkopf-Seeadler. "Seine Vögel sind berüchtigt für ihre Zähigkeit", freute sich Hendrik Meismann auf ein spannendes Vogelschießen.

Insigne fiel nach acht Minuten

Nach kurzer Zeit war jedoch nicht mehr viel von dem Holzgetier zu sehen: Um 11.40 Uhr fiel der erste Schuss, bereits acht Minuten später holte Norbert Rekers das erste Insigne (Zepter) von der Stange.

Den Königsschuss machten die Königsanwärter Uwe Pertiller, Udo Hinzmann, Udo Büchter und Berthold Westhoff unter sich aus. Alle sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Rhade, die im nächsten ihr 100-jähriges Jubiläum feiert.

Raunen in der Menge

Um 13.30 Uhr ging das erste Mal ein Raunen durch die Menge, als Berthold Westhoff ein komplettes Bein des Vogels abschoss. Nur zwölf Minuten später holte er den Kopf von der Stange. "Der Berthold hat's drauf", hörte man die Kameraden anerkennend sagen.

Doch es blieb spannend: Um 13.54 musste der Schießmeister die Waffe austauschen - sie war zu heiß gelaufen.

Steilvorlage von Westhoff

Dann die Steilvorlage um 13.57 Uhr von Berthold Westhoff: Die Späne flogen, aber der Vogel blieb oben. Polizist Udo Büchter nutze die Chance und holte mit dem 214. Schuss den Vogel um 13.58 Uhr von der Stange.

Da er bereits 1985 König war, haben die Rhader Schützen nun sogar einen Kaiser an ihrer Spitze.