Rhade: Manche nennen es das "Paradies des Münsterlandes", eine Idylle ist das Gelände der KAB Rhade ganz im Dorstener Norden auf jeden Fall. Jetzt kombinierten die Ehrenamtlichen ihr Sommer- mit einem Ghanafest, denn St. Urbanus hat derzeit Besuch aus Hamile. Father Peter Dakurah und Theresa Dery genossen den Tag ebenso wie ihre Gastgeber, zwei Wochen bleiben sie noch hier.
Jeweils am ersten Sonntag im August treffen sich die KAB-ler auf dem gepachteten Gelände, um das sich die Rhader seit 1981 kümmern. " Das war früher Ackerland", sagt Heinz Winkelmann. Der Vorsitzende weiter: Im März zur Generalversammlung werde abgesprochen, wann wieder etwas auf dem Gelände üassieren soll. Dann findet sich stets eine bis zu zehnköpfige Gruppe ("das reicht aus"), um die Wiese und die offenen Holzhütten nach der Winterpause wieder auf Vordermann zu bringen. Die Pflege zahlt die KAB aus eigener Tasche.
"In Rhade kennt das Gelände jeder", versichert Winkelmann. Ortsunkundige finden aber nur mit Wegbeschreibung dorthin. Direkt am Kalten Bach gelegen, grenzen Heiden (schon Kreis Borken) und Lembeck an die große Fläche. Eine Reihe schlanker Tannen grenzt sie zum Maisfeld ab. Der Grund ist übrigens auch zu mieten, Ansprechpartner ist der Platzwart Ludger Osterholt. Er ist bald zu erreichen per Mail an kab(at)rhade.DIES-ENTFERNEN.de.
140 Mitglieder zählt die KAB aktuell, die Kolpingsfamilie bringe es auf rund 70, so Winkelmann. Aber: "Das geht allen Vereinen so" sagt er zum Problem, jüngere Mitglieder zu finden. "Keine Überalterung, aber wir werden älter", beschreibt er die Situation. Rentner und Personen kurz vor dem Abschied vom Berufsleben kommen öfter auf die KAB zu, "denn es passiert viel in der Woche".
Am Programm sollte das Interesse kaum scheitern: Ausflüge, Radtouren, Vorträge und Fortbildungen (oft auch auf Bezirksebene) gehören dazu. Demnächst sind eine Fahrt zu den Airbus-Werken in Hamburg und Segeln auf dem Ijsselmeer geplant. Wichtiger Punkt im Jahresprogrammm ist dei große Altkleidersammlung: Die Spenden werden in der Dritten Welt für kleines Geld verkauft. Winkelmann ist überzeugt: "Die Sachen werden dann mehr geachtet, als wenn sie verschenkt werden." Und: Nur ein ganz geringer Teil der Rhader Spenden landet im Reißwolf.
Wieder auf dem KAB-Gelände: Bis zu 60 Gäste erwarteten die Organisatoren zum Fest, alle hörten Neues zum Stand der Partenschaft mit Ghana, die seit 1989 besteht. Auch Gruppen aus Dorsten und Schermbeck genießen auf dem Platz die Natur. Winkelmann sagt: "Das ist ein Anziehungpunkt für Familien."
Überigens: Beim Fahren über den rumpeligen Feldweg zum Plaz am Kalten Bach musste Father Peter Dakurah noch lachen; zu sehr erinnerte ihn diese Strecke wohl an manch eigenen Weg daheim.