Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Überall sofort im Grünen

Rhade überzeugt durch starke Gemeinschaften und die nahe Natur.

Die Rhader wären gern in den Kreis Borken ausgebüxt, als in den 1970ern die NRW-Gemeinden neu geordnet wurden. Und mancher trauert der verpassten Chance heute noch nach. Tatsächlich ist ist Rhade ein besonderes Stück Dorsten geworden und geblieben, erkennbar schon an der Münsterländer Telefonvorwahl 02866.

Für Dorsten waren und sind die Rhader die „Nordlichter”, ein immer selbstbewusstes, manchmal störrisches Dorf, das sich in vielerlei Hinsicht selbst organisiert, in dem starke Vereine und gute Nachbarschaften den Takt vorgeben, in dem Zusammenhalt zählt. Ein Dorf, dessen Reichtum sich erst dem Eingeweihten erschließt.

Eine in sich geschlossene Schönheit ist Rhade nicht. Im Dorfkern (der nicht die Mitte ist, sondern das nördliche Ende markiert) heißt es über die lang gestreckte Siedlung: „Gewachsen wie eine Wurst.” Umgekehrt heißt das: An jedem Fleck in Rhade reicht dreimal umfallen und man liegt im Grünen. Und das ist hier überall besonders schön.

Zur Folklore gehört: Dem Nachbardorf Lembeck sind die Rhader in inniger Hassliebe verbunden. Aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Gerne wird gestritten, ob das Gewerbegebiet an der A31 und die Siedlung Stuvenberg nun zu Rhade gehören oder zu Lembeck.

Was ist ein echter Rhader?

Die Antworten: Das Gewerbegebiet heißt Rhade, gehört aber zu Lembeck; der Stuvenberg liegt in der Gemarkung Lembeck, gehört politisch zu Rhade. Ein echter Rhader ist nur, wer zu Hause geboren wurde. Die meisten vermeintlichen Pohlbürger (sagt einer der wenigen echten) hätten nämlich „den Makel, dass sie in Lembeck zur Welt gekommen sind”, im damaligen Krankenhaus, heute Michaelis-Stift.