Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Sieht es künftig am Dahlenkamp so aus? Ein großzügiger Spender möchte die Fläche entwickeln

Wie das neue Fußballstadion des SC Verl könnte die „Dahlenkamp- Arena aussehen. Wer sie füllen soll, muss sich noch zeigen

Im ersten Entwurf sollte der Sportpark Rhade noch so aussehen. Der Ascheplatz müsste, nach Wünschen des Investors, auf jeden Fall verschwinden.

Warmer Geldsegen macht es möglich- Sportpark Dahlenkamp kann gebaut werden.

Der Wunsch vieler Vereine ist in Rhade in Erfüllung gegangen. „Ich traute meinen Augen kaum“, so Gisela Dehlmann, Leiterin der Geschäftsstelle am Dahlenkamp. „Als ich das Vereinskonto gecheckt habe. So viel Geld auf einmal, habe ich noch nie auf einem Konto gesehen.“ Wäre nicht nahezu zeitgleich eine Mail beim SSV eingegangen- alles hätte auf einen Bankirrtum hingedeutet. Doch die Mail verdeutlichte es noch einmal. 3 Mio. Euro hat ein Spender- der nicht genannt werden möchte- dem Verein im hohen dorstener Norden überwiesen. Zweckgebunden, inclusive Verwendungs- und Auszahlungsvertrag „Wir haben alles natürlich juristisch checken lassen“, so Georg Lammers, erster Vorsitzender des SSV. „Es ist juristisch einwandfrei. Es sei nicht häufig, doch es komme vor, dass vermögende Privatpersonen zweckgebunden Geld an Vereine spenden.“ Zweckgebunden bedeutet im rhader Fall „Steine statt Beine“. Das ist dem Spender sehr wichtig.

In seiner aktiven Zeit als Fußballer habe er Rhade und den Dahlenkamp schätzen gelernt. Zwar habe er nie selbst für den damaligen FC die Schuhe schnüren dürfen, doch die einmalige Atmosphäre am Dahlenkamp- „die Mischung aus Natur, Familie und Stimmung“ habe ihn immer fasziniert. „Der Dahlenkamp besitzt unglaubliches Potenzial. Das möchte ich mit meinen Engagement fördern.“ Genau bedeutet dies: Der Gesamte Verein soll sich am Dahlenkamp ein großzügiges zu Hause erschaffen. Neben einem reinen Fußballstadion mit 5000 Sitzplätzen, einem modernen Kunstrasenplatz und weiteren Trainingsmöglichkeiten für die Fußballer, soll eine Mehrzweckhalle mit Kraftraum und Wellnessbereich für die übrigen Sportarten, die unter dem Dach des SSV heimisch sind geschaffen werden. Keine Abteilung soll leer ausgehen. „Vielleicht ist es so ja auch möglich, alle Sportvereine in Rhade an einem Ort zu versammeln und so ein Zentrum der Begegnung zu schaffen, das der Ort dringend nötig hat“, so der anonyme Spender.

Fußballstadion mit 5000 SitzplätzenAn seine zweckgebundenen Finanzspritze knüpft der Spender jedoch auch einige Bedingungen. Kein Geld darf in Spielergehälter oder Zukäufe fließen, alle Abteilungen sollen profitieren und ein zentrales Fußballstadion mit 5000 Sitzplätzen soll entstehen. Ein ähnliches Stadion entsteht momentan beim Regionalligisten SC Verl.

„Wie wir als B- Ligist jemals das Stadion voll bekommen sollen, bleibt mir zwar ein Rätsel, doch einen Reiz hat des dann doch schon in einem reinen Fußballstadion zu spielen“, freut sich Martin Trockel, Trainer der ersten Mannschaft des SSV Rhade. „Vielleicht machen wir es einfach wie in Leverkusen. Wir stellen Boxen aus den Fangesänge klingen auf.“ Gegen die vom Investor angedachten Kabinen hat Trockel ebenfalls nichts einzuwenden. „Wir haben 34 Spieltage, englische Wochen. Der Verband behandelt uns wie Profis, jetzt können wir wie solche trainieren.“

Mit der genauen Umsetzung des Projektes ist nun das Architekturbüro beauftragt, das schon die ersten Entwürfe für den Sportpark angefertigt hat. „Damals sind wir von Kosten bis ca. 1 Mio ausgegangen. Jetzt haben wir etwas mehr Spielraum. Mal sehen mit welchem Vorschlag wir den Investor überzeugen können“, so Lammers, der einen Baustart zügig vorantreiben möchte. “Wenn jetzt die Stadt und die Umweltbehörden mitspielen, sollte einem baldigen Start nichts im Wege stehen“

Das wäre auch ganz im Sinne des edlen Spenders „Der SSV- Rhade leistet im Breiten und Freizeitsport unheimlich viel [...]und ehrenamtliche Arbeit. Das soll so schnell wie möglich durch eine adäquate Sportstätte sichtbar werden“.

Wollen wir hoffen, dass dieser Wunsch schnell in Erfüllung geht.