Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Zahl der Geburten steigt wieder

Der Schwund gebremst, die Zahl der Geburten wieder gestiegen – doch unterm Strich hat Dorsten im abgelaufenen Jahr erneut Einwohner verloren und schrumpft um 471 Bürger auf jetzt (noch) 76 733, so die aktuelle Zählung der Stadt.

Zunächst die vielleicht wichtigste Nachricht dieser Statistik: Im letzten Jahr kamen 525 kleine Dorstener auf die Welt – das waren 51 mehr als 2011, gegen den hartnäckigen Minustrend des letzten Jahrzehnts ein Plus von 10 %. Und das bei insgesamt weiter sinkender Bevölkerung. Ist das die neue Lust am Kinderkriegen in Dorsten?

Zahl der Sterbefälle leicht gestiegen

Leicht gestiegen (von 788 auf 797) ist die Zahl der Sterbefälle. Unterm Strich bleibt zwischen Geburten und Todesfällen eine Lücke von 272 Einwohnern.

Mehr geboren als gestorben wurde im letzten Jahr nur auf der Hardt (sechs Einwohner bleiben als demografischer Gewinn) und in Deuten (plus 1). In Östrich halten sich Geburten und Sterbefälle die Waage (je zehn).

In allen anderen Ortsteilen überwiegt die Zahl der Todesfälle die der Geburten – und das teilweise deutlich. Das größte Minus verzeichnet die Altstadt mit ihren vielen Altenheimen (42 Geburten gegenüber 131 Sterbefällen, ergibt ein Minus von 89), gefolgt von der Feldmark (- 71), Wulfen (-39) und Rhade (-30).

Auch der Möbelwagen ist demografische Wirklichkeit: 2853 Einwohner zogen um – innerhalb der Stadt oder ganz weg aus Dorsten, nur 2656 fanden ein neues Zuhause in einem der elf Stadtteile. Bleibt unterm Strich ein Minus von 197 Einwohnern.

Gewinner der Wanderungsbewegungen waren die Altstadt (+89), die Feldmark (+66) und Deuten (+16), die Verlierer Wulfen (-151), Holsterhausen (-74), Hervest (-45) und die Hardt (-44).

Zwei weitere Einwohner verlor Dorsten zumindest statistisch: Durch Registerbereinigungen, nötig geworden etwa durch Wechsel vom Haupt- zum Nebenwohnsitz. Manchmal findet Demografie auch nur auf dem Papier statt.

Der Vorsprung von Wulfen als größter Ortsteil (13 791 Einwohner) auf Holsterhausen (13 614) ist weiter geschrumpft: Von 228 auf jetzt noch 177. Es ist absehbar, dass Wulfen den ersten Rang verliert.

Der Abstand ist nur darum nicht noch kleiner geworden, weil es in Holsterhausen mehr statistische Bereinigungen gab. In echten Zahlen hat Wulfen bei 82 Geburten und 121 Sterbefällen 39 Einwohner verloren, weitere 151 durch die Lücke zwischen Wegzügen (580) und Zuzügen (429). Gegenüber diesem Minus von 190 Bürgern hat Holsterhausen nur 98 Einwohner verloren.

Von Ludger Böhne