Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Keine Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen

Pressemitteilung der Stadt Dorsten, 12.03.2020

Dienstbetrieb der Verwaltungen wird angepasst, um persönliche Kontakte zu reduzieren

Kein Thema beschäftigt die Öffentlichkeit derzeit so sehr wie die Ausbreitung des Corona-Virus. Im Kampf gegen steigende Ansteckungen ist es am wichtigsten, Lücken in möglichen Infektionsketten zu schaffen. Dies gelingt nur, indem persönliche Kontakte so weit wie möglich reduziert werden. Wie das gelingt und welche Auswirkungen das auf das öffentliche Leben und die Verwaltungen hat, wurde heute in der Konferenz der Hauptverwaltungsbeamten des Kreises beraten.

In dieser Sitzung haben der Landrat, die Bürgermeister der zehn Städte und die Leitung des Jobcenters vereinbart, dass in den einzelnen Verwaltungen ab Montag, 16. März, der Dienstbetrieb der Verwaltungen angepasst wird. „Ziel ist es, alle persönlichen Kontakte im Dienstbetrieb auf das zwingende Maß zu reduzieren. Das gilt für den Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Damit sollen Möglichkeiten zur Ansteckung reduziert werden“, so Dorstens Bürgermeister Tobias Stockhoff.

Damit verbunden sind folgende Maßnahmen für . . .

. . . das öffentliche Leben:

  • Nicht notwendige eigene Veranstaltungen: Der Kreis Recklinghausen und die kreisangehörigen Städte sagen ab sofort alle nicht notwendigen eigenen Veranstaltungen (indoor und outdoor) bis einschließlich 1. Mai ab. Dies umfasst auch die Veranstaltungen zum ersten Mai. Eine neue Lagebeurteilung erfolgt rechtzeitig.
     
  • Bereits genehmigte Veranstaltungen: Kreis und Städte folgen einem Bewertungsschema der Bezirksregierung Münster zum Infektionsrisiko.
     
  • Veranstaltungen wie Trauungen, VHS-Kurse oder ähnliches werden auf maximal 30 Teilnehmer  („Klassenstärke“) begrenzt.  Bestattungen sind derzeit nicht von Einschränkungen betroffen, es sollen aber Hinweise auf Kontaktvermeidung und Hygienemaßnahmen erfolgen.
     
  • Gottesdienste und Moscheebesuche werden vorläufig nicht eingeschränkt. Die Bürgermeister kontaktieren jedoch die Vertreter der Kirchen bzw. der muslimischen Gemeinden und raten dringend, dass Abstand gewahrt wird und die Personenanzahl in Kirchen und Moscheen begrenzt wird.

. . . die Verwaltungen:

  • Ab Montag, 16. März, erfolgen Termine in Bereichen mit Bürgerkontakt einheitlich nur noch nach telefonischer Vereinbarung. Offene Sprechstunden werden gestrichen. Dies gilt ausdrücklich auch für die Bezirksstellen des Jobcenter Kreis Recklinghausen sowie das Straßenverkehrsamt.
     
  • Persönliche Kontakte sowohl zu Bürgerinnen und Bürgern wie auch zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen auf das zwingend notwendige Maß reduziert werden. Bereits vereinbarte Termine werden hinsichtlich der Dringlichkeit hinterfragt und gegebenenfalls abgesagt. Angelegenheiten sollten, soweit möglich, schriftlich, per E-Mail oder telefonisch geregelt werden.

Bürgermeister Stockhoff: „Uns ist bewusst, dass diese Maßnahmen einschneidend sind. In der Abwägung aller Fakten gibt es dazu aber keine Alternative. Den allermeisten Bürgerinnen und Bürgern ist dies auch bewusst. Sie zeigen viel Verständnis für bereits abgesagte Termine und Veranstaltungen. Dies ist auch ein wichtiger Ausdruck der Solidarität gegenüber allen Menschen, die durch Alter oder Vorerkrankung deutlich stärker gefährdet sind durch eine Corona-Erkrankung.“

Er hofft zugleich, dass sich dieses Verständnis verbindet mit Solidarität für alle, die von diesen Maßnahmen härter und auch wirtschaftlich getroffen werden: „Denken Sie an ehrenamtliche Musik- oder Theatergruppen, die mit viel Liebe einen Auftritt vorbereitet haben, der nun abgesagt werden muss. Wenn die Eintrittsgelder für bereits verkaufte Karten erstattet werden müssen, bedroht das die Existenz dieser Vereine. Ich würde mich freuen, wenn viele Dorstener in so einem Fall großzügig sein könnten und das Eintrittsgeld einfach als Spende ansehen.“