Tor zum Münsterland, Brücke ins Ruhrgebiet

Bischof Otto

Bischof Otto verleiht seinem Domkapitel einen Zehnten zu Lembeck 1217

Dies ist die Übersetzung des lateinischen Wortlauts der Urkunde durch Herrn Dr. Butzert, Dorsten 1996.

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit. Otto durch göttliche Gnade niedriger Diener der Kirche zu Münster, entbietet allen Gläubigen in Christo seinen Gruß.

Wenn etwas über die Zeit durch ein Missgeschick dem Gedächtnis entfällt, kann es mit Hilfe des Geschriebenen erhalten bleiben. Deshalb liessen wir das vorliegende Schriftstück, versehen und bekräftigt mit unserem Siegel, anfertigen, damit durch seine Lektüre den Gegenwärtigen und den Zukünftigen eindeutlich erklärt wird, daß Gerlacus Bittner, ein Mitglied unserer Kirche in Münster über den Zehnten Rothe im Pfarrbezirk Lembeck eine Vereinbarung getroffen hat, und nachdem er von diesen Kanonikern eine Zahlung von 20 Scheffel erhalten hat, hat er unter Zustimmung seiner Erben freiwillig oben genannten Zehnten in unsere Hände gelegt.
Wir aber, wie es unser Recht ist haben, weil wir die Ehrenhaftigkeit und Wahrhaftigkeit vorgenannter Kanoniker über alles schätzen, diesen übergebenden Zehnten ohne Gegenstimmen in oben genanntes Domkapitel eingebracht. Da wir jedoch wollen, daß dieser Vertrag rechtmässig behandelt und auf ewig unverändert bleibe, haben wir, um zu vermeiden, daß der Vertrag verletzt wird, diesen mit unserem Siegel versehen.

Dies wurde verhandelt im Jahre 1217, indiction V a (??), als Honorius Papst der Heiligen Römischen Kirche war und sein Priester im ersten Amtsjahr war. Hierbei waren folgende Zeugen.
Volmar, Probst von St. Paulus, Godefrid, Probst von St. Lutgherus, der Probst
von Claolltensus, der Magister Bernhard Bremensus, Bruno von Asbek, Lubertus,
Franco; Otto, Graf von Tekenburg, Bernhard Werencen und Hermann, sein Sohn,
Hermann aus Münster, Lubert von Beveren und sein Bruder Alberon, Frederic von
Sconenbek und sein Bruder Gedefrid, Dapifer Ditrich und seine Söhne Albert und
Heinrich, Lubert von Alen, Johann de Bilrebeke, Bruno von Stochem, Dapifer Konrad und etliche andere.

(Papst war Honorius III 1216-1227)
Fürstbischof Otto I vor seiner Wahl Domprobst in Bremen, schloss sich 1217 dem
Kreuzzug an und fand wahrscheinlich 06.03.1218 zu Caesaria in Syrien seinen Tod,
wurde aber nach der Chronik Marienfelds in der Stromberger Kreuzkapelle beerdigt.


Quelle: Auszug aus dem Westfälischen Urkundenbuch Band III